Samstag, 24. Januar 2009

Widersprüchliches

4. Juli 2008
WDR beschäftigt sich mit Todesfall

Zwei Kriminalbeamte haben sich mit dem Tod von Raymund Beckers befasst. Der zweite schreibt am 3. September 1995 in seinen Bericht: „In der Leichenhalle des Friedhofs Dalheim wurde nun die Leiche nochmals in Augenschein genommen. Sie wies keinerlei äußere Verletzungen oder Hinweise auf Kampfhandlungen auf. Es liegen keinerlei Anhaltspunkte vor, die die Annahme rechtfertigen, Beckers sei von einem Dritten an den Baum gehängt worden.“

Ein Staatsanwalt aus Mönchengladbach gibt die Leiche frei. Im Beerdigungsschein heißt es: „Die Beerdigung der Leiche des Raymund Beckers, 25. 12. 1957, in Wuppertal, wird genehmigt. Die etwaige Feuerbestattung wird für unbedenklich erachtet.“ Obwohl der Arzt, der den Totenschein ausstellt, eine Obduktion für erforderlich hält, wird darauf offenbar verzichtet.

Toten gegen Mitternacht gefunden?

Elf Jahre später beschäftigt sich der Westdeutsche Rundfunk (WDR) auch mit dem Todesfall Raymund Beckers. Der Leiter des Jugenddorfes Sankt Josef in Dalheim sagt vor laufender Kamera: „Es kam dann gegen Mitternacht einer der ältern Jugendlichen nach Hause und da hat er sich am Baum erhängt und und dann gesehen, hat der ältere Jugendliche."

Zu dieser Zeit sitzt Raymund Beckers aber entweder noch im Taxi oder er klingelt gerade an der Tür des Jugenddorfes. Der erste Kriminalbeamte, der sich mit diesem Fall beschäftigt, wird um 5 Uhr morgens alarmiert, der Heiminsasse, der den Toten dem Ermittlungsbericht zufolge gegen 4.30 Uhr entdeckt, ist fast 21 Jahre alt, also kein älterer Jugendlicher mehr, sondern ein junger Erwachsener

Tür nicht zugeschlagen

Der Bruder des Toten trägt die Fakten zusammen, am 20. Oktober 2007 bekommt er eine Mail vom Jugenddorf-Leiter: „Wir haben Ihnen bereits im persönlichen Gespräch dargelegt, dass die Informationen, auf die Sie sich zu stützen scheinen, nicht den objektiven Tatsachen entsprechen. Ihrem Bruder wurde hier im Kinderdorf nicht die Tür vor der Nase zugeschlagen. Er hat auch keine Selbsttötungsabsicht geäußert. Andernfalls hätten wir sicherlich versucht, diesen Freitod zu verhindern.“

Wiederholt sei an dieser Stelle: Als Raymund Beckers gegen Mitternacht beim Jugenddorf ankommt, ist er so betrunken, dass ihm der Fahrer aus dem Wagen helfen muss, auch die Erzieherin S. gibt zu Protokoll, dass der späte Gast betrunken gewesen sei - dennoch schickt sie ihn um diese Uhrzeit wieder weg und fragt ihn nicht einmal, wo er die Nacht verbringen wird?

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