Montag, 22. Oktober 2012

Mütter in Münster (VIII)

Schlafen nach Umzug gut

Die Mutter aus Münster, die am 29. September 2012 eine Wohnung in Wilhelmshaven gefunden hat, leidet nicht mehr unter Schlafstörungen. Denn das Jugendamt Münster-Kinderhaus ist so weit weg, dass diese Parallelwelt immer mehr verblasst. In Erinnerung bringt sich der nicht mehr zuständige Mitarbeiter allerdings immer noch mit Anträgen, die auf Wahrnehmungsstörungen beruhen.

Die hat er mit einem Caritas-Mitarbeiter gemein, der am 2. Oktober 2012 in zehn Sekunden so viel erledigt haben will, wie Kommissar Internet in fünf Minuten schafft, wenn er dafür sorgen soll, dass nichts schiefgeht. Nach einem tätlichen Angriff gegen die Mutter vor dem Caritas-Gebäude, den der Caritas-Mitarbeiter verpasste, weil er angeblich zehn Sekunden zu spät auf die Straße kam, fand der alles gut, was dem Täter einfiel.

Bei dem Täter handelte es sich um einen Mann, der mit dieser Mutter zwei gemeinsame Kinder hat. Als ein Wilhelmshavener Sozialpädagoge kürzlich las, wie es der dreijährigen Tochter geht, die seit dem 1. April 2011 bei Pflegeeltern lebt, die der Mutter unbekannt sind, zuckte er merklich zusammen. Dann sagte er: "Das heißt, dass die Kleine lethargisch ist." Dieser Einschätzung stimmte Kommissar Internet zu.

Dem nichtehelichen Vater schanzte das Jugendamt Münster-Kinderhaus inzwischen das alleinige Sorgerecht für den Jungen zu. Kommentar einer Familienrichterin aus Wilhelmshaven: "So was gibt es doch gar nicht." Stimmt - aber nur außerhalb von Münster.

Außerhalb von Münster wäre einem Caritas-Mitarbeiter sicher auch aufgefallen, was Kommissar Internet als Augenzeuge auffiel. Der Vater verließ den Tatort mit dem Rad, hinten saß der fünfjährige Junge in einem Kindersitz - ohne Helm auf dem Kopf...Der Mutter hätte man das wohl als Kindeswohlgefährdung ausgelegt.

Der Caritas-Mitarbeiter, der am 5. Oktober 2012 in seinem Bericht behauptete, er habe auf die Mutter immer wieder eingeredet, schwieg auch dazu. Im Beisein von Kommissar Internet war er still wie ein Grab gewesen. Da war nichts mit "immer wieder auf die Mutter einreden".

Der nicht mehr zuständige Jugendamtsmitarbeiter nahm am 9. Oktober 2012 den Caritas-Bericht als Steilvorlage für den nächsten Angriff gegen die Mutter. Er schrieb an das Familiengericht von Münster, er habe mit dem Vater gesprochen und merkte dazu an: "Er (der Vater) versuche (dem Jungen) zu erklären, dass seine Mutter in diesem Punkt krank nicht genau weiß, was sie tun kann."

Das allerdings weiß man im Jugendamt Münster-Kinderhaus immer ganz genau. Deshalb liegt dem Familiengericht von Münster jetzt ein Antrag vor, der da lautet: "Ich beantrage, im Wege der einstweiligen Anordnung, das Umgangsrecht zunächst für sechs Monate auszusetzen und der Mutter vor Wiederaufnahme von möglichen begleiteten Kontakten zur Auflage zu machen, entsprechende Auskünfte über eine begonnene fachärztliche Behandlung zu geben."

Kommissar Internet begrüßt diesen Antrag ausdrücklich und bringt hiermit zum Ausdruck, dass er eine fachärztliche Behandlung des Jugendamts- und des Caritas-Mitarbeiters für dringend erforderlich hält. So lange sollte auch das Umgangsrecht dieser Behörde und des Caritasverbandes ausgesetzt werden. Was allerdings sowieso geschehen wird.

Die Mutter hat bei der Wilhelmshavener Polizei Strafantrag gestellt, ins Revier gerufen wurde auch ein Mitarbeiter des Wilhelmshavener Jugendamtes. Demnächst wird Kommissar Internet als Augenzeuge vernommen. Für die Vernehmung müssen wohl nicht mehr als zehn Sekunden eingeplant werden, denn wenn ein Caritas-Mitarbeiter aus Münster in dieser Zeit all das schaffen kann, was er in seinem Bericht vom 5. Oktober 2012 behauptet, dann ist auch eine Vernehmung in zehn Sekunden möglich...

Der Zehn-Sekunden-Mann

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

die caritas münster hat in diesem fall doch von anfang an eine seltsame rolle gespielt.